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der motor – Ausgabe 4/22 – Kommunikation für die Branche

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In dieser Ausgabe findet ihr interessante Artikel rund um fachgerechte Motoreninstandsetzung, Ersatzteilversorgung, Entwicklungen im Bereich alternative Antriebe und Kraftstoffe und noch vieles mehr.

spezieller Werkzeuge und

spezieller Werkzeuge und dafür expliziter Ausbildung dieMöglichkeit, Gewinde an Köpfen, Gehäusen etc. nicht nurnachzuarbeiten, sondern auch z.B. abgerissene Stehbolzenmit Hilfe der Senkerodierung zu entfernen. Alternativ könnendefekte Gewinde unter Einsatz von Time-Sert-Buchsen(diese sind deutlich stabiler als die weiterverbreiteten undbekannten Heli-Coil Gewindeeinsätze!) wieder auf das passendeMaß instandgesetzt werden.Die Sitze sind überarbeitet, alle Gewinde wieder optimal, eskann geplant werden.Die Ventilsitze werden gefräst.Nächster Arbeitsschritt: Ventilsitze prüfen und nachfräsen,ggf. Ventilsitze erneuern. Die einzelnen Ventilsitze werdenauf vom Hersteller angegebene Sitzwinkel gefräst, welchesich später genau mit den entsprechend gegenliegend geschliffenenVentilen ergänzen und so absolut dicht aneinanderliegen werden. Hierbei kommt es auf Genauigkeitan. Die Maschinen müssen - und das können sie natürlichauch - extrem genau und verlässlich arbeiten und von gutgeschulten Fachleuten bedient werden.In diesem Bearbeitungsschritt werden auch die Ventilführungenüberprüft und gegebenenfalls gewechselt. Außerdemwerden die einzelnen Gewinde am Zylinderkopf geprüft undfalls notwendig direkt instandgesetzt. Das Team hat dankPlanschleifen des Zylinderkopfs.Verfahren: ErodierenMit dem Erodiergerät lassen sich an Zylinderköpfen,Motorblöcken etc. abgerissene Metallteile mittelsSenkerodierung entfernen. Dafür wird eine Kupferelektrodein den Schwingkopf eingespannt. Diese hat einen kleinerenDurchmesser als das abgebrochene Werkstück. BeimErodieren wird nur das Kernstück des Werkstücks abgebaut.Es besteht kein mechanischer Kontakt zwischen Elektrodeund Werkstück, dadurch bleibt das Gewinde unbeschädigtund die Werkstückreste können entfernt werden.26 www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022

Technische Reihe – Zeitwertgerechte Instandsetzung von ZylinderköpfenDie plangeschliffeneOberfläche.Der Zylinderkopf wird auf die Planschleifmaschine gespanntund ausgerichtet. Nun fährt in feinen Abstufungender Schleifkopf mit den passend zum zu bearbeitenden Teileingesetzten Schleifsteinen über die Kopffläche. MaterialDie Ventilteller werdenauf Winkel geschliffen.wird im Hundertstel-Millimeter-Bereich abgetragen, bis eineeinwandfreie und den Herstellervorgaben entsprechendeDichtfläche entsteht.Parallel zur Kopfbearbeitung werden auch die Ventile überholt.Es wird kurz überprüft, ob diese auch wirklich in Ordnungsind und nicht eventuell einen Schlag im Schaft oderam Tellerbereich aufweisen. Dann werden die Schaftendender Ventile sowie die Tellerränder nachgeschliffen. Die Ventiltellermüssen bei der Montage genau zu den geschliffenenVentilsitzen passen, um wirklich dicht abzuschließen. Präzisionsarbeit.Ob dies auch genau genug passiert ist, zeigteine mit Unterdruck durchgeführte Prüfung. Am jeweiligenEin- oder Auslasskanal wird eine Unterdruckpumpe angesetzt,welche einen vorgegebenen Wert erreichen muss, umdie Prüfung als „erfolgreich“ abhaken zu können.Notiz am Rande:Früher wurde hierzu auch hin und wieder ein Flüssigkeitsverfahrenangewandt, in welchem der Brennraum im Kopfmit den eingesetzten Ventilen gefüllt wurde. Die Flüssigkeitdurfte nicht absickern. Dieses Verfahren ist jedoch vergleichsweiseungenau und wird heute nur noch im Privat- bzw.Hobbybereich angewendet.www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022 27