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der motor – Ausgabe 4/22 – Kommunikation für die Branche

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In dieser Ausgabe findet ihr interessante Artikel rund um fachgerechte Motoreninstandsetzung, Ersatzteilversorgung, Entwicklungen im Bereich alternative Antriebe und Kraftstoffe und noch vieles mehr.

Mercedes-AMG One

Mercedes-AMG One schnellstesFahrzeug auf dem NürburgringDer Mercedes-AMG ist das schnellste Serienfahrzeugauf der Nordschleife des Nürburgrings.Rennfahrer Maro Engel schafftedie 20,8 Kilometer lange Strecke mit dem1063 PS (782 kW) starken Supersportwagenin 6:35,183 Minuten. Dabei erreichte ereine Höchstgeschwindigkeit von 338 km/hund unterbot die bisherige Bestzeit um rundacht Sekunden. Der Hypercar-Hybrid mit Formel-1-Technikverfügt als Antrieb über einen1,6-Liter-V6-Verbrennungsmotor und vierElektromaschinen. Die Höchstgeschwindigkeitwird bei 352 km/h abgeregelt.//14 www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022

AMGder motor HistorieZwei Ingenieure gründeten1967 eine kleine Motorsportschmiede,die zur Legendewerden sollte: AMGHeutige AMG-Modellewecken beim frühmorgendlichenStart mit ihremAuspuffgebrüll ganzeWohngebiete auf.Das dies einmal anderswar, wissen die wenigsten.Wobei es auch frühernicht leise war, aberman hörte den Motorund keinen infernalischenKlappenauspuff.Die Anfänge entstanden aus einer Leidenschaft für Motorsport:Hans Werner Aufrecht (AMG) und Erhard Melcher(AMG) arbeiteten als Ingenieure in der Entwicklungsabteilungvon Mercedes am Rennmotor des 300 SE, bis plötzlichalle Rennsport-Aktivitäten eingestellt wurden. Davonließen sich die beiden nicht aufhalten und tüftelten in ihrerFreizeit in Melchers Haus in Großaspach (AMG) weiteram Rennmotor, mit welchem 1965 bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft(DTM) der erste Sieg eingefahrenwurde. In Folge sollten es zehn Siege werden.1967 gründeten Aufrecht und Melcher ihr IngenieursbüroAMG. Unternehmenssitz ist eine ehemalige Mühle imNachbarort Burgstall. Dort konstruierten die beiden auchden legendären AMG 300 SEL 6.8, ein auf 6,8 Liter Hubraumaufgebohrter Mercedes 300 SEL 6.3, welcher als»Rote Sau« in die Annalen des Motorsports eingehen sollte.Für Renntourenwagen der damaligen Zeit (1971) warendie Leistungsdaten gigantisch: 315 kW (428 PS) mit bis zu620 Newtonmeter Drehmoment, einer Höchstgeschwindigkeitvon mehr als 265 km/h und einer Beschleunigung von0 auf 100 in sagenhaften 6,1 Sekunden. Die Zuschauerentlang der Strecke waren begeistert von der schwerenLuxuslimousine mit dem V8-Sound, welche die leichtereRennwagen-Konkurrenz ordentlich blamierte.Der ursprüngliche Motor hatte eine entsprechende Überarbeitungbekommen wie schärfere Nockenwellen, modifizierteKipphebel, leichtere Pleuel sowie Mahle-Kolben.Geänderte Einlassventile und Brennräume sorgten in Zusammenspielmit einer neuen Ansaugbrücke mit zwei Drosselklappenund einer Abgasanlage aus dem Rennsport fürbeeindruckende Power.Das eigentliche Konzept der beiden Ingenieure war damitaufgegangen: Sie wollten Straßenfahrzeuge nachdem Vorbild der erfolgreichen Rennwagen anbieten undda der siegreiche 300 SEL 6.8 im Inneren mit Holzdekorund Veloursitzen fast Serienambiente verströmte, war eineganz neue Fahrzeuggattung entstanden.AMG wuchs über die Jahre zu einem mittelständischenUnternehmen und zog 1976 in neue Räumlichkeiten nachAffalterbach, dem heutigen Stammsitz der Marke. 1984entwickelte Melcher einen eigenständigen Zylinderkopf mitVierventiltechnik und adelte sich damit zum Motorenhersteller.Zwei Jahre später setzte AMG diesen 5,0-Liter V8in ein Coupe der E-Klasse (W 124). Unter der Bezeichnung»The Hammer« wurde dieser Wagen in den USA zum außerordentlichenErfolg, der den Mythos AMG begründete.Im Jahr 1990 wurde ein Kooperationsverrag mit der Daimler-BenzAG geschlossen, was bedeutete, dass AMG-Fahrzeugeüber die Niederlassungen von Mercedes-Benz vertriebenund gewartet werden konnten. 1999 schließlichübergab AMG die Mehrheitsanteile an die DaimlerChryslerAG und wurde damit Teil des Konzerns. Nach wie vorsind vor allemfrühe AMG-Fahrzeugebegehrt undselten. Mit nebenstehendemAMG T-Modell(S 124) gab esbereits vor demM5 Touring einenabsolutenPowerkombi.//www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022 15