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der motor – Ausgabe 2/23 – Kommunikation für die Branche

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Diesmal werfen wir einen genaueren Blick auf Entwicklungen und verschiedene Motorvarianten im Nautikbereich, ihre Besonderheiten und spezielle Herausforderungen. Außerdem halten wir euch natürlich wie immer über weitere interessante Neuerungen aus der Motorenwelt und viele Informationen rund um die Branche auf dem Laufenden.

Vor 135 Jahren lernt

Vor 135 Jahren lernt die „Standuhr“ fliegen Erste Motorluftfahrt der Geschichte am 10. August 1888 mit Daimler „Standuhr“ Gottlieb Daimlers Vision einer ganzheitlichen Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft Konsequenter Leichtbau und schnelllaufender Verbrennungsmotor Wichtiger Technologieträger auf dem Weg zur modernen Luftfahrt Mercedes-Benz Museum, Raum Mythos 1: Pioniere Die Erfindung des Automobils. Wölfertsches Luftschiff mit Daimler Motor. 26 38 www.dermotor.de | Ausgabe 1/2023 2/2023

Vor 135 Jahren lernt die „Standuhr“ fliegen Stuttgart. „Close-up“ der Name der Serie des Mercedes-Benz Museums ist Programm. Jede Folge erzählt Überraschendes, Spannendes, Hintergründiges. Dazu wirft sie den Spot auf Details eines Fahrzeugs, Ausstellungsexponats oder eines Elements von Architektur und Gestaltung. Diesmal im Blick: das Wölfertsche Motor-Luftschiff von 1888. Filigran: Dünn wirken die Holzleisten des Gestells, in dessen Mitte gut sichtbar der Daimler Einzylindermotor aufragt. Fast schon filigran erscheinen die an diesen Latten befestigten Schnüre. Doch die Konstruktion ist Programm. Schließlich ist diese Gondel Teil eines frühen Flugapparats und für die Luftfahrtpioniere der 1880er-Jahre hat Leichtbau oberste Priorität. Auch die mit Stoff bespannten Luftschrauben sind deshalb auf ein geringes Gewicht hin optimiert. Premiere: Vor 135 Jahren gelingt mit dem Wölfertschen Motor-Luftschiff am 10. August 1888 die erste von einem Verbrennungsmotor angetriebene Luftfahrt der Welt. Rund vier Kilometer weit führt die Pionierleistung vom daimlerschen Fabrikhof in Cannstatt Richtung Kornwestheim nach Aldingen (heute Teil der Gemeinde Remseck am Neckar). Der authentische Nachbau der Gondel mit Motor, Luftschrauben und Steuerung ist im Mercedes-Benz Museum zu erleben, im Raum Mythos 1: Pioniere Die Erfindung des Automobils. Visionär: Entwickelt wird das Luftschiff von dem Leipziger Buchhändler und studierten Theologen Dr. Friedrich Hermann Wölfert. Gottlieb Daimler ist der perfekte Kooperationspartner Wölferts, um einen Antrieb für dessen seit 1880 entwickelte Luftschiffe zu finden. Überzeugungsarbeit muss der Luftfahrtpionier dabei nicht leisten. Schließlich ist Daimler schon länger davon überzeugt, dass sein gemeinsam mit Wilhelm Maybach konstruierter, schnelllaufender Viertaktverbrennungsmotor eine ganzheitliche Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft ermöglichen wird. Bis heute erinnert die dreizackige Form des Mercedes Sterns als Markenzeichen an diese Vision. Entwicklungslinie: Mit dem Reitwagen (1885) sowie der Motorkutsche und dem Motorboot (beide 1886) setzt Daimler die beiden ersten Punkte des kühnen Plans um. Als er von der Suche Wölferts nach einem Motor für dessen Luftschiff erfährt, bietet er im Spätherbst 1887 seinen Einzylindermotor an, wegen der Form „Standuhr“ genannt. Die vielseitige Maschine erweist sich als optimal passende Lösung. Drehzahl: Der 1,5 kW (2 PS) starke Motor mit 603 Kubikzentimetern Hubraum ist ohne Gehäuse auf einem stabilen Holzfundament in der Gondel montiert. Seine Komponenten aus schwarz lackiertem Guss und poliertem Messing sind entsprechend gut zu sehen, sie heben sich klar von der Grundkonstruktion der Gondel aus Holz, www.dermotor.de | Ausgabe 1/2023 2/2023 27 39

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