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der motor – Ausgabe 1/24 – Kommunikation für die Branche

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Uns begegnet immer wieder – das vereint alle Meinungen – das Wort „Technologieoffenheit“. Sicherlich mit unterschiedlicher Interpretation, je nach Interessensgruppe. Dabei wird der Begriff Technologieoffenheit abgenutzt und ist selten wirklich gewünscht und gemeint. Zu viele Einzelinteressen treffen aufeinander und blockieren notwendige Entwicklungen. - Das spannende an Entwicklungen ist, dass man nie weiß, was noch daraus hervorgeht und wie es unser Leben beeinflussen wird. Manche Produkte werden nie bekannt und manche erlangen erst Jahre später an Bedeutung und Einfluss. Und manchmal spielen sie nur eine Rolle in Nischenbereichen mit Spaßfaktor.

Antriebstechnologien von

Antriebstechnologien von Liebherr Liebherr fertigt eine enorme Vielfalt an Produkten. Sie sind weltweit in vielen Branchen und einer großen Vielzahl an Anwendungen im Einsatz. Die Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche unserer Baumaschinen und Krane sind so unterschiedlich, dass eine Beschränkung auf eine oder wenige Antriebstechniken nicht möglich ist: „Eine Umschlagmaschine in einem Hafen hat einen geringen Einsatzradius. Sie lässt sich gut per Stromkabel betreiben, die nötige Infrastruktur ist meist vorhanden“, erklärt Jürgen Appel, Head of Technology Coordination bei Liebherr. „Dieselbe Maschine auf Rädern in der Holzverladung ist dagegen höchst mobil, oft fehlt die für den elektrischen Betrieb nötige Infrastruktur. In diesem Fall wäre der Betrieb mit hydrierten Pflanzenölen oder e-Fuels die bessere Lösung“. Liebherr wählt vor diesem Hintergrund bei der Arbeit an Antrieben einen technologieoffenen Ansatz. „Wir wollen unseren Kunden für jeden Einsatzbereich und jede Anwendung optimal passende, leistungsstarke und klimafreundliche Lösungen bieten“, sagt Appel. „Dabei gilt: Je genauer Antriebstechnik, Anwendung und Einsatzregion aufeinander abgestimmt sind, desto höher ist der Beitrag sowohl zur Wertschöpfung der Kunden als auch zur Klimaneutralität.“ Mit der eigenen Entwicklung solch differenzierter Antriebe treibt Liebherr den technologischen Fortschritt in der Baumaschinenbranche voran und wird seiner Rolle als Pionier einmal mehr gerecht. Elektrifizierung mit und ohne Netz Netzbetriebene Maschinen sind schon lange bekannt und auch bei Liebherr im Einsatz, beispielsweise in Turmdreh- oder Mobilbaukranen und elektrischen Mining-Baggern. Sie können klimaneutral betrieben werden, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Sie stoßen jedoch an ihre Grenzen, wenn stärkere Mobilität einer Maschine z.B. auf der Baustelle notwendig ist. Dann sind batteriebetriebene Produkte meist besser geeignet. Liebherr arbeitet in verschiedenen Produktsegmenten an batteriebetriebenen Maschinen. Viele leistungsstarke Produkte sind bereits verfügbar. Ein Highlight ist zum Beispiel der LR 1250.1 unplugged: Der weltweit erste batteriebetriebene Raupenkran mit einer Hubhöhe von bis zu 148 Metern wird von einem Elektromotor angetrieben. Der lokal emissionsfrei arbeitende Riese kann an einem konventionellen Elektroanschluss oder ohne Kabel, also „unplugged“, eingesetzt werden. Die sogenannte Unplugged-Serie von Liebherr, die Raupenkrane sowie Ramm- und Bohrgeräte umfasst, ist seit ihrer Einführung mit dem ersten elektrisch betriebenen Großdrehbohrgerät der Welt in 2019 ein sehr großer Erfolg und wurde aus diesem Grund im vergangenen Jahr um 6 Modelle erweitert. Auch der neue, batterieelektrische Mobilbagger A 916 E überzeugt mit lokal emissionsfreiem Betrieb. Ebenso wie die innovative ETM-Fahrmischer-Baureihe mit elektrischem Trommelantrieb, die das lokal emissionsfreie Abladen von Beton auf der Baustelle erlaubt. Ein weiterer Meilenstein ist der erste elektrifizierte Radlader der Firmengruppe, der L 507 E. Sein von Liebherr entwickeltes batterieelektrisches Antriebskonzept ermöglicht die gleiche Leistungsfähigkeit wie bei einem herkömmlich angetriebenen Liebherr- Radlader derselben Größenklasse. Lokal keine CO2- und nur geringe Lärmemissionen zeichnen den Radlader aus, weshalb er sich besonders für Einsätze im innerstädtischen Bereich sowie für Halleneinsätze eignet. Ein weiteres Entwicklungsfeld ist die Kombination aus Batterie und Netzanschluss, etwa bei Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen sowie Mobil- und Raupenkranen. So lassen sich die Kranfunktionen beim Liebherr-Kompaktkran LTC 1050-3.1 mit zusätzlichem elektrischem Antrieb wahlweise vom Verbrennungs- oder Elektromotor speisen. Lösungen aus dem Produktsegmente Komponenten runden unter anderem das elektrifizierte Produktprogramm von Liebherr ab. Ein Beispiel ist der Liduro Power Port, ein mobiles Energiespeichersystem zur Versorgung von Baustellen zum Beispiel an entlegenen Orten, an denen keine ausreichende E-Infrastruktur vorhanden ist. Hybrid oder vollelektrisch betriebene Baumaschinen und Krane können damit lokal emissionsfrei betrieben oder geladen werden. 50 www.dermotor.de I Ausgabe 1/2024 51

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